Verpackungszentrum Graz

Verpackungszentrum Graz - nachhaltigere Wirtschaft durch biogene Verpackungen

Das VPZ wurde im November 1982 gegründet. Damals spezialisierten wir uns auf werbende Verpackung – was auch bis heute noch ein wichtiger Geschäftszweig ist, denn z. B. Tragtaschen sind ein relativ günstiger und zugleich äußerst wirksamer Werbeträger. Grünes Gedankengut beschäftigt uns schon seit 1992. Einerseits war es schon damals ein wichtiges Anliegen von uns, der Müllflut entgegenzuwirken und andererseits war es als kleines Unternehmen wichtig, sich zu spezialisieren.
Als 1989 erstmals die Algenpest in der Adria auftrat kam mein Vater mit der Idee aus dem Sommerurlaub in Italien zurück, aus diesem Problem etwas Sinnvolles zu machen. Das war schon seit jeher unsere Philosophie. Mit Prof. Arturo Kunstmann aus Punta Arenas in Chile, der schon daran gedacht hatte die vielen Algen vor der Küste Chiles als Dämmstoff zu verwenden, konnten wir 1994 unser erstes Forschungsprojekt beginnen. In den Jahren darauf wurden 3 Forschungs- und Entwicklungsprojekte von uns verfolgt. Unsere Gesamtstrategie beruht seit dem auf drei Säulen:

Fokussierung auf Rohstoffe und Verfahren, die den Prinzipien des nachhaltigen Wirtschaftens gerecht werden. Gerade im Verpackungsbereich ist der breite Einsatz von Kunststoffen sehr fragwürdig, denn einem relativ kurzen Nutzen stehen eine hohe Belastung der Umwelt und aufwändige Entsorgungswege entgegen. Wir erschließen daher noch weitgehend ungenutzte und regenerationsfähige Ressourcen und verbinden diese mit technischen Innovationen um daraus hochwertige (Verpackungs-)Produkte zu erzeugen, die nach ihrem Gebrauch wiederverwertet oder kompostiert werden können.

Das VPZ als Bindeglied zwischen Forschung und Industrie: Wir begleiten und finanzieren Forschungsprojekte zur Förderung des nachhaltigen Wirtschaftens  und haben auf diese Weis ein internationales Netzwerk mit Universitäten, Forschungsstätten und Unternehmen aufgebaut.

Das VPZ als Meinungsbildner: Wir haben vor 20 Jahren eine ‚Kreativwerkstatt‘ gegründet, deren Ziel es ist, durch Öffentlichkeitsarbeit die Konsumenten auf die neuen Produkte vorzubereiten. Neben intensiven Pressekontakten bedienen wir uns auch ungewöhnlicher Methoden:  Modeschauen, Kunst- und Designausstellungen wie z. B. transpackaging.

Um diese Ideen als Kern kreisen alle Personen, Mittel, Überlegungen und Gedanken. Die einen fest gebunden, die anderen entfernt und flüchtig. Wie bei der Entstehung eines Sterns: je mehr die Spirale um sich greift, desto mehr verfestigt sich der Kern. Wachstum in der Natur bleibt stets an die Umgebung und seine Anforderungen angepaßt. So ist es auch bei uns. Die Flexibilität, mit der wir uns ständig an den Markt anpassen, ist unsere Hauptstrategie. So entsteht ein kontinuierlicher Wachstumsprozeß nach allen Richtungen – immer mehr kommt hinzu, findet seinen Platz und wird integriert. Das ist unsere immaterielle Bilanz. Wirtschaftsethik hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Fairness gegenüber den Mitarbeitern, den Kunden, den Lieferanten - wichtiger als die wirtschaftliche Bilanz ist die immaterialle Bilanz als sogenanntes Wahrnehmungsteleskop.

Daß wir als Großhandelsbetrieb, und noch dazu als kleiner, selber in die Forschung und Entwicklung von neuen Materialien und Produkten investieren und aus dieser Arbeit bereits 3 Entwicklungen zum Patent angemeldet werden konnten, ist etwas besonderes. Ein erheblicher Teil des Ertrages, den wir aus dem laufenden Geschäft erwirtschaften,  fließt in F & E. Stolz bin ich vor allem darauf, daß wir als so kleines Unternehmen viel erreicht haben. Wir gelten als repräsentatives, österreichisches Unternehmen auf dem Sektor biogene Verpackungen und werden laufend sowohl von der Wirtschaftskammer, der Steiermärkischen Landesregierung, als auch seitens der Bundesregierung gebeten, unsere Forschungsprojekte nationalen und internationalen Delegationen, die sich über neue Technologien im Umweltbereich informieren wollen, vorzustellen.

 

 

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Susanne Meininger

Susanne Meininger
Geschäftsführerin
Jg. 1962, in Lebensgemeinschaft

Ausbildung und Berufserfahrung:
1980: Ausbildung zur Drogistin

1981: Ausbildung zur Diplomkosmetikerin
1982: Beginn der Tätigkeit im Verpackungsgroßhandel
1988: Inhaberin des Verpackungszentrum Graz
1998: Ausbildung zum NLP - Practitioner

Unser Vater - seit jeher ein workaholic - hat meine Schwester und mich schon in jungen Jahren am Wochenende oft ins Büro mitgenommen, wo wir bei einer Flasche Limonade aus dem betriebsinternen Automaten, mit herumliegenden Formularen wie ‚Besprechungsnotizen‘ herumgealbert und ‚Verkauf‘ gespielt haben. In den Schulferien wurden wir als Ferialpraktikantinnen angestellt und bezahlt. Tragtaschen mit schönen Motiven pflasterten statt Posters mit Popstars die Wände unserer Jugendzimmer.
Der Grund warum ich mich selbständig gemacht habe, war eigentlich die Lust Verantwortung zu übernehmen und selbst Dinge entscheiden zu können. 1982 wollte ich auf einem Kreuzfahrtsschiff einer norwegischen Reederei als Schiffskosmetikerin arbeiten. Reisen war mein großer Traum. Doch es kam anders. Eigentlich als Übergangslösung stieg ich in den Betrieb ein, den mein Vater aus der Konkursmasse einer anderen Firma gegründet hatte. Ganz zu Anfang wussten wir noch nicht, wie wir weitermachen würden. Nach einem Jahr entschlossen wir uns zur Weiterführung. Wir schufen unsere Unternehmensstrategie und begannen mit dem Aufbau. Fast unbemerkt wuchs ich in immer schwierigere Aufgaben hinein. Ein Schlüsselerlebnis war sicher 1986 ein Zielsuchseminar in Frankfurt. Während der drei Seminartage hatte ich Gelegenheit, über meine weitere Zukunft nachzudenken. Ich definierte für mich das folgende Ziel: den Betrieb, in dem ich arbeite, zu übernehmen. In den nächsten 3 Jahren, in denen ich mich intensiv auf die Übernahme der Firma vorbereitete, war es wichtig für mich,davon überzeugt zu sein, dass ich es schaffen würde, weil ich nicht nur das Interesse, sondern auch den Kampfgeist dafür hatte. Die Arbeit meines Vaters, seine jahrelangen Kontakte und Erfahrungen waren für mich die beste Schule. Ich bin Stufe um Stufe in ein neues Aufgabengebiet hineingewachsen. Die Entwicklung unserer Firma sehe ich als Beispiel, wie Prozesse in Gang kommen und spiralförmig weiterwachsen.
Durch die Konzentration auf die persönlichen Stärken entwickelt sich ein Kraftfeld, das alle notwendigen Personen, Mittel und Überlegungen anzieht, die man zur Umsetzung seiner Vision braucht. Der eigenen Leidenschaft zu folgen, selbst wenn man Schwierigkeiten erwartet, gibt die entsprechende Energie.

"Wir funktionieren seit Anbeginn als Familienunternehmen. Das erzeugt Nachhaltigkeit und Sicherheit. Ein solcher frauen – und familienfreundlicher Betrieb bietet vor allem die Möglichkeit Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. In unserem Betrieb können sich alle Mitarbeiter die Arbeit flexibel gestalten und tragen trotzdem Verantwortung, sprich können Karriere machen. Durch das hohe Maß an Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter in unserem Unternehmen gibt es auch hohe persönliche Entfaltungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten."
 

Meine Erfolgsrezepte

"Erfolgreich übernehmen heißt für mich bereit und offen für den Zufall zu sein - ‚training on the job‘ war für mich ideal. Dazu gehört eine Orientierung auf Ziele statt auf Probleme. Es gibt kein Versagen, nur Ergebnisse. Mut zu Fehlern! Feedback hält das Ziel im Blick. Beschäftigen Sie sich mit Möglichkeiten statt mit Notwendigkeiten. Wo gibt es Ressourcen und nicht wo sind die Barrieren - Eignen Sie sich die Einstellung von Neugier und Faszination an!"

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Erfolgreich führen bedeutet für mich gemeinsam einen hohen Nutzen für möglichst viele erreichen. Denn der höchste Nutzen für alle ist zugleich der größte persönliche Erfolg. Meine Führungsstärken liegen nicht nur im operativen, sondern vor allem im menschlichen Bereich: ich habe großes Interesse an Menschen, ein großes Einfühlungsvermögen, einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, Organisations - und Improvisationstalent."


"Die Initiative EUF unterstütze ich, weil ich die weiblichen Stärken wie soziale Intelligenz, die Fähigkeit zur Improvisation, Harmonie, Sensibilität im zwischenmenschlichen Bereich, Fantasie, vernetztes Denken schätze - das entspricht alles sehr unserem Unternehmensleitbild. Vielleicht hat auch das Wort Zukunft für Frauen eine andere Bedeutung. Es geht uns darum, etwas zu bewahren, in die Zukunft zu retten, um nachhaltiges Wirtschaften und die Pflege einer anderen Kultur: die Möglichkeit des aktiven Mitdenkens, der Beteiligung an innovativen Lösungen."

 

Gewinnerin eines EUF-Awards 2011

 
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